Ein Bücherstapel in meiner Timeline. Ich sehe ein Foto von Jennys neuen Secondhand-Büchern. Ein Cover blitzt mich an. Das ist es! Dieses Buch brauche ich für meinen Blog, um zu zeigen, weshalb Gespräche über Bücher wichtig sind: „Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen“ von Tim Parks. Jenny und ich unterhielten uns über Lesegewohnheiten, Perspektivwechsel, literarische Übersetzungen und die Nobelpreis-Jury. Und haben viel gelacht.
Inhalt
Meine Gesprächspartnerin
Am liebsten kauft Jenny Bücher gebraucht und ihr Blog läuft selbstverständlich mit Öko-Strom. Anfang 2021 hat sie ihren grünen Blog jennysview.de gestartet. Dort schreibt sie über einen nachhaltigen Lebensstil. Sie zeigt, dass es bei diesem Thema nicht um Perfektion geht, sondern dass viele kleine Dinge zählen, um einen großen Unterschied zu machen. Es ist wichtig sich auf den Weg zu machen und offen für neue Lösungen zu sein. Ihre neuen Erkenntnisse, nützlichen Tipps und Buchempfehlungen für ein klimafreundliches Leben sind sehr lesenswert. Früher hatte Jenny einen reinen Buchblog. Ihre Bücherliebe lässt sich noch in ihrem ehrgeizigen Leseziel für 2021 erkennen, das sie inzwischen übertroffen hat. 2021 hat sie mit 89 Lektüren abgeschlossen.
Zum Inhalt
In „Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen“ erklärt Tim Parks uns Leser:innen die Buchbranche in ihrem Facettenreichtum. In vier Teilen nimmt er uns mit auf die Reise. Er beginnt mit dem persönlichen Leseerlebnis, erklärt uns dann die Regeln des Literaturbetriebs, und lädt uns schließlich ein, die Perspektive der Autor:innen kennenzulernen. Zum Schluss geht es, um das, was mit einem Buch passiert, wenn man es in die Welt hinauslässt.
Buchgespräch mit Jenny
Wiebke: Diesmal geht es, um das Sachbuch „Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen“ von Tim Parks. Lass uns mit einer kurzen Zusammenfassung des Buches beginnen. In diesem Fall fiel es mir schwer.
Jenny: Ich habe einen Satz.
Wiebke: Du hast es in einem Satz zusammenfasst? Sehr minimalistisch – passend zu deinem Blog-Thema.
Jenny: Ich habe notiert:
Ein Buch, das die Buchwelt von Leser:innen über Autor:innen und Verlage bis zu Übersetzer:innen und Preisverleihungen beleuchtet.
Wiebke: Gute Lösung. Entweder du beschreibst es ausführlich oder du sagst es, wie es ist: Er versucht die ganze Buchwelt zu erklären.
Jenny: Das Buch hat so viele Facetten. Parks schaut sich die Buchwelt an und beschreibt wer wie agiert. Dazu hat er einige Male eine deutliche Meinung. Ich bin nicht mit allem einverstanden. Aber das muss man auch nicht.
Sobald in einem Buchtitel die Wörter „Buch“ oder „Lesen“ vorkommen, weiß ich: Das muss ich haben.
Jenny
Buch für Buchfans
Wiebke: Das Sachbuch habe ich bei dir im Instagram-Feed entdeckt. Ich dachte das Thema brauche ich für meinem Blog. Warum hast du dieses Buch damals gekauft?
Jenny: Ich lasse mich von Titeln und Covern schnell fangen. Sobald in einem Buchtitel die Wörter „Buch“ oder „Lesen“ vorkommen, weiß ich: Das muss ich haben. Hinzu kam, dass ich vom Autor Tim Parks schon zwei Bücher gelesen habe. Daher wusste ich schon, dass mir sein Schreibstil gefällt.
Wiebke: Ich hatte vorher noch keinen Titel von Tim Parks gelesen. Welche kennst du schon?
Jenny: Ich habe sowohl ein Sachbuch als auch einen Roman von ihm gelesen: „Die Kunst stillzusitzen“ und „Sex ist verboten“. Im Kapitel 25 beschreit Parks, dass Autor:innen ihre Stimme und ihre Arbeit im Laufe der Zeit zwangsläufig verändern. Aber Leser:innen sind davon häufig irritiert, da die Autor:innen anders schreiben als bisher. In diesem Kapitel beschreibt Parks, dass er mit zwei Büchern für irritierte Reaktionen bei Fans sorgte. Das waren die beiden Bücher, die ich bereits von ihm gelesen hatte. Daher hat mir der Bezug im Text gefallen.
Wiebke: Beschreibt er in diesem Kapitel auch, dass Autor:innen, wenn sie ein anderes Genres schreiben möchten, ein neues Pseudonym brauchen? Das wird nämlich im Buch thematisiert. Mir war vorher gar nicht bewusst, dass Schriftsteller:innen so stark mit einem Thema identifiziert werden und die Positionierung so starr ist.
Du sprichst mit deinem Beispiel einen guten Punkt an. Denn es gibt im Buch öfter Bezüge, die ich, durch die fehlende Lektüre, nicht verstand. Seien es Hinweise zu seinen eigenen Büchern oder anderer Literaten. Das war schade. Das Buch konnte ich zwar trotzdem verstehen. Aber für Literaturkenner:innen sind bestimmt noch Ebenen enthalten, die mir entgangen sind. Dennoch musste ich manchmal beim Lesen lachen.

Jenny: Er zitiert oft englischsprachige Klassiker. Ich musste viel recherchieren, um zu erfahren, wer gemeint ist. Das waren die zähen Stellen. Er kritisiert sogar dieses Verhalten und kann es doch selbst nicht lassen:
„Aber mehr noch als die Handlungen etablieren Rushdies dauernde Sprachfeuer, die vielen Pointen und Wortspiele und seine erbarmungslos zur Schau gestellte Belesenheit schnell eine Hierarchie, in der der Autor/Erzähler dominiert und dem Leser nichts anderes übrig bleibt, als in untätiger Bewunderung zu erstarren oder, falls das nicht klappt, sich zu ärgern.“
Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen, Kapitel 18.
Wiebke: Parks ist seit Jahrzehnten in der Branche aktiv – in so vielen Rollen. Er ist Wissenschaftler, Autor, Übersetzer und Journalist. Er ist Jahrgang 1954 und schon immer Literatur begeistert, wie er es im Buch beschreibt. Er ist Engländer, lebt in Italien und ist kulturell auch Richtung USA orientiert. Die Startseite seines Browsers zeige den Literaturteil des Guardian, so Parks. Das alles kann er nicht so leicht abschütteln. Dieses Buch ist seine persönliche Sicht auf den Literaturbetrieb. So tief werde ich niemals in diese Branche eintauchen. Aber es war sehr nett, davon einen kleinen Einblick zu bekommen.
Jenny: Er macht im Buch darauf aufmerksam, dass die Bewertung stark mit dem persönlichen Hintergrund zusammenhängt. Wir als Personen, die Rezensionen schreiben, wissen: Natürlich ist jede Bewertung individuell. Er unterstreicht, dass es für eine Bewertung aber wichtig ist, wie und wo wir aufgewachsen sind und was wir bisher erlebt haben. Dadurch werden Bücher von Leser:innen ganz individuell wahrgenommen, obwohl im Zweifel jeder das gleiche Buch liest. Jeder Mensch zieht seine eigenen Facetten aus einer Geschichte. Das habe ich mir vorher nie so bewusst gemacht.
Wiebke: Das ist der Grund, weshalb ich gerne mit vielen verschiedenen Menschen für den Blog über Bücher spreche. Über Bücher zu sprechen ist ein guter Türöffner, um auf neue Themen zu kommen und über den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin etwas zu erfahren.
Es gibt Zitat, dass gut erklärt, weshalb ich gerne über Bücher spreche oder warum ich es interessant finde, in welchen Worten eine Person ein Buch zusammenfasst:
„Inzwischen ist es schon ein Gemeinplatz, dass es eine ,korrekte‘ Art Bücher zu lesen, nicht gibt: jeder von uns findet in einem Roman etwas anderes. Über spezifische Leser und spezifisches Leseverhalten wird jedoch kaum geredet, und die Rezensenten liefern uns nach wie vor Interpretationen, die, wie sie hoffen, richtungsweisend oder sogar endgültig sind. […] Würden wir [die Rezensenten] alle einmal beschreiben, was uns geprägt hat, könnte das ein wenig Licht auf unsere unterschiedlichen Wahrnehmungen werfen.“
Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen, Kapitel 8.
Globaler Roman und literarische Übersetzungen
Wiebke: Welche Themen sind dir im Gedächtnis geblieben?
Jenny: Mich hat fasziniert, dass wir in Europa wohl gerne übersetzte Bücher aus dem amerikanischen Raum lesen. Es war mir nicht klar, dass wir, die mit amerikanischen Filmen, Serien, Büchern usw. aufgewachsen sind, davon stark geprägt wurden. Uns ist diese Kultur so bekannt, dass wir uns leicht in diesen Medien wiederfinden. Vielleicht gilt das für die gesamte englischsprachige Popkultur. Wenn ich mir das bewusst mache, bemerke ich, dass der Zugang für mich schwieriger ist, wenn ich einen Roman aus einer anderen Kultur lese. Das hat mich nachdenklich gemacht.
Dazu passen auch seine Gedanken zum „globalen Roman“. Man muss sich als Autor:in ans Publikum anpassen, damit die internationale Leserschaft Lust hat das Buch zu kaufen. Wenn ein Buch zu speziell ist und die Zielgruppe zu klein, veröffentlichen Verlage es nicht. Ich frage mich, wie viele gute Bücher gehen uns dadurch durch die Lappen?
Wenn ein Buch zu speziell ist und die Zielgruppe zu klein, veröffentlichen Verlage es nicht. Ich frage mich, wie viele gute Bücher gehen uns durch die Lappen?
Jenny
Wiebke: Tim Parks erklärt auch, was es für ein enormes Tempo braucht, um – kurz nach der Erstveröffentlichung in der Originalsprache – schon die Übersetzungen auf den Markt zu bringen. Teilweise arbeiten mehrere Übersetzer:innen gleichzeitig daran.
Jenny: Die Autor:innen arbeiten mehrere Jahre an einem Buch und die Übersetzer:innen sollen das schnell aus dem Ärmel schütteln. Klar, sie müssen die Geschichte nicht entwickeln. Aber Parks beschreibt, was das Übersetzen für eine herausfordernde und komplexe Arbeit ist. Es ist doch beeindruckend, wie in dieser kurzen Zeit vernünftige und gute Übersetzungen gelingen.
Wiebke: Falls dich das Thema literarische Übersetzung interessiert, habe ich vor ein paar Wochen eine sehr interessante Podcast-Folge von „Salon Holofernes“ gehört. Das ist der Podcast der Musikerin Judith Holofernes. Es geht in dem Podcast um kreatives Schaffen und kreative Berufe. In der ersten Folge interviewt sie ihre Mutter, die literarische Übersetzerin ist. In der Folge geht es um den Beruf und sie beschreibt, wie sie sich an eine Literatur-Übersetzung herantastet, wie der Prozess ist und welches Tempo gefordert ist. Sie schildert auch, wie sie in der Branche überhaupt Fuß fasste. Die Folge kann ich sehr empfehlen.
Ich schaue nun öfter danach, wer der Übersetzer oder die Übersetzerin eines Buches ist. Dafür habe ich aber noch kein Wissen aufgebaut. Das entwickelt sich erst mit der Zeit.
Müssen wir Bücher zu Ende lesen?
Wiebke: Hast du eine Lieblings-Passage?
Jenny: Ja, das zweite Kapitel: Sollen wir Bücher zu Ende lesen? Früher war ich der Meinung: Ich muss das. Mittlerweise denke ich: Nein, das muss ich nicht. Vor dem Gespräch habe ich die Zahl noch einmal recherchiert. 2020 sind in Deutschland knapp 70.000 Bücher veröffentlicht worden. Diese Menge werde ich noch nicht einmal in meinem ganzen Leben lesen können. Jedes Jahr erscheinen wieder viele neue Bücher. Meine Zeit ist zu knapp, um mich mit einem Buch zu beschäftigen, das mich nicht fesseln kann. Wenn mich ein Buch nach spätestens 100 Seiten nicht überzeugt hat, lege ich es weg. Ich lese schließlich in der Freizeit aus Spaß, um eine schöne Zeit zu verbringen.
Parks behauptet, wenn Leser:innen ein Buch gut gefällt, sollte man eventuell aufhören, wenn es am schönsten ist.
Jenny
Aber Tim Parks ist in diesem Kapitel noch weitergegangen. Er behauptet, wenn Leser:innen ein Buch gut gefällt, sollte man eventuell aufhören, wenn es am schönsten ist. Denn im Zweifel könnte das Ende nicht gefallen und den Eindruck verändern. Er selbst hätte gerne Hamlet ohne das Blutbad am Ende gelesen. Ich kann den Gedanken nachvollziehen. Manchmal wünschte ich mir ein Kapitel früher aufgehört zu haben.
Wiebke: Das hat mir auch gut gefallen. Obwohl ich nicht weiß, ob ich damit komplett mitgehe. Einfach aufhören, weil die Handlung nicht nach dem eigenen Geschmack ist… Man muss schließlich auch andere Perspektiven aushalten können. Aber das meint er wohl nicht damit. Ich mochte daran besonders, dass er das Abbrechen nicht nur für ungebliebte Bücher vorschlägt, sondern es auch selbst mit guten Büchern so hält. Das habe ich selbst noch nie getan.
Jenny: Ich auch nicht.
Wiebke: Manchmal passiert das zufällig. Dann steht das Buch im Regal und wartet darauf fertig zu gelesen zu werden. Dann hatte ich bisher immer ein schlechtes Gewissen. Aber mit dieser Einstellung ist es viel einfacher. Es sind Bücherberge von mir abgefallen.
Jenny: Enden sind auch nicht einfach. Jede:r hat eine andere Meinung, wie ein Buch enden darf. Mir hat noch nie jemand gesagt, dass man ein gutes Buch nicht zu Ende lesen muss.
Wiebke: Für diese Erkenntnis hat sich dieses Buch allein schon gelohnt. Das Buch hat aber generell so einige Überraschungen bereitgehalten.
Literatur-Preise
Wiebke: Parks hat das Thema Preisverleihungen im Kapitel 9 kritisch beäugt. Es gibt eine Passage über den Nobelpreis für Literatur.
Um sich ein Urteil über die Nominierungen für den Literatur-Nobelpreis bilden zu können, müsste, so Parks, ein Jurymitglied jedes Jahr ungefähr 200 Bücher lesen. Dies zusätzlich zum dem regulären Arbeitspensum – meist als Professor:in einer schwedischen Universität. Viele dieser Werke erscheinen nicht auf Schwedisch und auch nicht jeder Titel liegt in einer englischen Übersetzung vor. 2011 hat die Jury dem schwedischen Schriftsteller Tomas Tranströmer den Preis verliehen. Bei seiner Einschätzung am Ende des Kapitels musste ich lachen:
„Wie erleichternd muss es unter diesen Umständen sein, ab und zu einfach zu sagen, he, was soll’s jetzt zeichnen wir mal einen Schweden aus, im diesem Fall den Achtzigjährigen, der als größter Dichter seines Landes gilt und dessen Werk, wie Peter Englund [damaliger Jurypräsident] so charmant bemerkt, in einem einzigen schmalen Taschenbuch Platz fände. Kurz gesagt einen Gewinner, den die komplette Jury innerhalb weniger Stunden im reinen und vortrefflichen schwedischen Original zu lesen vermag. Vielleicht brauchten die Juroren mal ein Sabbatical. Ganz abgesehen vom in den heutigen Krisenzeiten nicht unwichtigen Nebeneffekt, dass der mit fast einer Million Euro dotierte Preis so in Schweden verbleibt.“
Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen, Kapitel 9.
Jenny: Wenn man das wieder im Zusammenhang mit dem Kapitel über literarische Übersetzung betrachtet: Liest die Jury die Titel in Übersetzungen? Kann man ein Buch wirklich beurteilen, wenn man es nicht im Original liest? Bei der Übersetzung gibt es schließlich die Gefahr, dass dabei etwas verloren ging oder in der Übersetzung etwas anders ausgedrückt wird, als von den Autor:innen gemeint.
Wiebke: Das heißt Bücher werden eher in englischer oder schwedischer Übersetzung von der Jury gelesen. Bücher ohne Übersetzungen in diese Sprachen, werden wohl nicht berücksichtigt. Daher entspricht die Verleihung eher einem eurozentristischen Literaturkanon.
Jenny: Parks schildert aber auch, dass Preise genutzt werden, um politische Statements zu setzen. Man sollte Literaturpreisen als Leser:in also nicht zu viel Wert beimessen.
Wer sollte das Buch lesen?
Wiebke: Hat dir das Buch denn gefallen?
Jenny: Tim Parks hat sich über die Buchwelt viele Gedanken auf den verschiedenen Ebenen gemacht. Ich finde das super interessant. Ich denke zwar, es wird nicht maßgeblich mein Lesen verändern. Aber vielleicht in dem Punkt, dass ich mal wieder Bücher erwischen möchte, die weniger bekannt sind. Vielleicht werde ich etwas reflektierter lesen. Vielleicht frage ich mich eher, weshalb mir ein Buch gefällt.
Wiebke: Für mich hat es angestoßen stärker über meine die zukünftige Buchauswahl nachzudenken: Welchem Buch gebe ich eine Bühne? Möchte ich einen Hype befeuern? Was habe ich in einer Diskussion beizutragen? Braucht es eine kritische Stimme? Welche Bücher sind bisher wenig besprochen worden?
Das Buch hat mich darin bestärkt zukünftig vielfältiger zu lesen. Bücher sind eine Möglichkeit verschiedene Perspektiven aufs Leben zu bekommen. Das war mir nicht neu. Aber Parks ermöglicht mir als Hobby-Leserin einen neuen, größeren Blick auf den internationalen Literaturbetrieb, der mir sonst verborgen bleibt.
Jenny: Als Blogger:innen neigen wir auch dazu, die Neuerscheinungen zu bewerten, weil wir häufig Rezensionsexemplare erhalten. Es kommen jedes Jahr viele neue Bücher auf den Markt. Viele davon gehen unter, wenn keine große Medienkampagne gefahren wird. Backlist-Titeln schenke ich nun wieder mehr Aufmerksamkeit.
Wiebke: Würdest du das Buch denn empfehlen?
Jenny: Es ist ein Buch für Personen, die sich für den Literaturbetrieb interessieren. Wir erfahren, wie wir als Leser:innen ticken, wie Übersetzer:innen arbeiten, wie die Verlagswelt funktioniert, wie ein Buch in die Welt kommt. Viele, die sich mit Buchblogs beschäftigen, finden es bestimmt spannend.
So wie du es am Anfang treffend gesagt hast: Ein Buch für Menschen, die gerne das Wort „Buch“ im Titel haben.
Wiebke
Wiebke: Man muss sich mit Büchern auf einer Metaebene auseinandersetzen wollen. Es ist zwar schon ein populärwissenschaftliches Sachbuch, aber für eine spezielle Zielgruppe: für interessierte Laien. So wie du es am Anfang treffend gesagt hast: Für alle Menschen, die gerne das Wort „Buch“ im Titel haben.
Jenny: Ja, so wie für mich. Aber nicht für alle geeignet. Da fallen mir andere Bücher ein.
Wiebke: Welcher Titel wäre das denn zum Beispiel? Hast du zum Schluss für alle noch einen Buchtipp?
Jenny: Deutschland 2050. Es wird zwar nicht jede:r gut finden, aber es sollte jede:r gelesen haben. (Hier geht’s zur Rezension von Jenny)
Infos zum Buch
Ich habe diese Ausgabe gelesen:
- Autor: Tim Parks
- Titel: Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen
- Orginaltitel: Where I’m Reading From
- Übersetzt von Ulrike Becker und Ruth Keen
- Erste deutsche Auflage: September 2019
- Taschenbuch-Ausgabe: 10 Euro
- Verlag: Goldmann
- 283 Seiten
- ISBN: 978-3-442-15985-7
Vielen Dank nochmal für unser schönes Gespräch. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dir über „Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen“ zu sprechen. 🙂 Es ist ein sehr interessantes Buch über die Buchwelt.
So schnell werden dieses Buch und unser Gespräch nicht in Vergessenheit geraten, ich muss meistens daran denken, wenn ich irgendwo die Frage lese „muss mensch jedes Buch zu Ende lesen?“.
Viele Grüße
Jenny
Hallo Jenny! Ich danke dir, dass du dir Zeit genommen hast. Unser Gespräch hat mich viele Aspekte des Buchs noch besser verstehen lassen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. 🙂